Der Nachfolger des DJI Ronin S heißt nun DJI RS2 und verfügt über eine gesteigerte Tragkraft von bis zu 4,5 kg. Der Gimbal wurde vollständig überarbeitet und verfügt in seiner neuen Version über ein neues Design, verbesserte Funktionen und neue innovative Ideen. Viele optimierte Funktionen zielen eindeutig auf professionelle Filmproduktionen ab. Verbesserte Remote-Funktionen und eine perfekte Stabilisierung machen deine Aufnahmen zu kreativen Highlights.
Das Wichtigste auf einen Blick
- Der Titan-Stabilisierungsalgorithmus erfasst reibungsloseres Filmmaterial
- Vollfarb-Touchscreen kannst du Parameter schnell anpassen
- RSA-Anschlüsse sind NATO-kompatibel und erweitern mit Zubehör von Drittanbietern
- 3D-Fokussystem misst mithilfe von ToF-Sensoren den Abstand zwischen Objektiv und Motiv
- Lieferumfang: Gimbal, Tragetasche, Kabel, Halterung, Focus, etc.
DJI RS2: Stabilisierungs-Algorithmus Titan
Mit der Betriebsgröße von 410 x 260 x 195 mm und dem 1,4-Zoll-Vollfarb-Touchscreen zielt es der DJI RS2 auf professionelle Produktionen ab. Optional ist eine Bild-Funkübertragung erhältlich – Bei DJI heißt diese Funkstrecke RavenEye, wodurch die Remote-Steueroptionen verbessert und erweitert werden. Durch den neuen Stabilisierungs-Algorithmus „Titan“ werden zusätzlich Mikrowackler ausgeglichen. Die Funktion „Super Smooth“ bietet auch eine saubere Stabilisierung für Objektive mit Brennweiten von bis zu 100mm.
DJI RS2 Combo-Paket
Außerdem hat der RS2 mit „Active Track 3.0“ eine intelligente Tracking-Funktion, die allerdings nur zusammen mit dem Bildübertragungssystem RavenEye funktioniert (in der Combo-Version enthalten).
Diesen Gimbal gibt es sowohl einzeln, als auch in einem Set mit Zubehör, das bei DJI „Combo“ heißt. Das Combo-Bundle enthält das RavenEye, einen Fokusmotor, eine Handy-Halterung und Befestigungsmaterial. Preislich ist der Unterschied beim DJI RS2 nicht besonders groß. So lohnt sich das Combo-Paket aus meiner Sicht erst recht!
Verbesserte und neue Funktionen
Besonders mit schweren Kameras in einem professionellen Umfeld fühlt sich der neue DJI RS2 besonders gut platziert. Der Nachfolger des Ronin S wurde nicht nur optimiert, sondern grundlegend neu konzipiert und mit intelligenten neuen Ideen ausgestattet.
Wie auch der RSC2 besitzt der RS2 das Fokusrad vorne über dem Trigger-Knopf, die neuen Achssperren an jedem Gelenk und den Titan-Algorithmus zur besseren Stabilisierung von Aufnahmen mit Objektiven einer langen Brennweite.
Combo-Paket lohnt sich hier besonders, da der Preisunterschied zwischen dem einzelnen Gimbal und dem Combo-paket nicht sehr groß ist, da im Combo-Paket das Bildübertragungssystem RavenEye und ein Fokusmotor vorhanden sind.
Kohlefaser-Arme für weniger Gewicht
Besonders auffällig sind die Gelenkarme aus Kohlefaser, die schön leicht sind und zu einem ruhigeren Bild beitragen. Die Teflonbeschichtung soll zum einfachen Verschieben führen, was allerdings nicht immer ganz einfach funktioniert. Der kleine Batteriegriff und Kohlefaser-Arme führen zu einem Gewicht von 1,3 kg.
Im Vergleich ist der Vorgänger DJI Ronin S 1,84 kg schwer. Dazu schafft der RS2 eine Nutzlast von bis zu 4,5 kg. Der RS2 ist kleiner und kompakter, trotz einer deutlich gesteigerten maximalen Zuladung und es ist mehr Platz für große Kamera-Setups vorhanden.
Touch-Farbdisplay
Die Steuerung funktioniert super einfach über ein 1,4-Zoll-Touchdisplay (Steuerbare Funktionen: Joystick-Geschwindigkeit, Betriebsmodi, Verbindung zum RavenEye)
Mit dem RavenEye lassen sich bei diesem Gimbal komplett ohne Smartphone Objekte tracken. Der Gimbal funktioniert fast komplett unabhängig ohne ein Smartphone, was die Nutzerfreundlichkeit deutlich steigert. Die Vorschau und Auswahl der Funktionen finden direkt auf dem Touchscreen-Display statt. Alle Funktionen der App lassen sich nun über das Display einstellen und auswählen.
Profi-Rigs möglich
Im Unterschied zum RSC2 lässt sich der Batteriegriff des RS2 abnehmen. Vor allem im Profi-Bereich wird das sicher gut ankommen. So lässt sich der Gimbal ohne Griff mit einer externen Energiezufuhr beispielsweise auf ein Auto riggen und bietet noch ganz andere Möglichkeiten. Der verbaute Akku bietet außerdem bis zu 12 Stunden Akkulaufzeit.
Eine sehr intelligente Idee ist das Zahnrad an der Schnellwechselplatte. Darüber lässt sich die Platte fein justieren. In Kombination mit den blockierbaren Achsen lässt sich die Kamera schnell ausbalancieren.
Sehr angenehme Handhabung
Im Combo-Paket liegt das RavenEye-Bildübertragungssystem und ein Fokusmotor bei. Mit einem zusätzlich erhältlichen S1-Fokusrad lässt sich neben dem Fokus auch der Zoom einstellen. Das Rad wird seitlich am Gimbal montiert und ist für den Gimbal-Operator gut zu erreichen. Das vordere Drehrad lässt sich mit bestimmten Funktionen ausstatten, um diese während eines Drehs blitzschnell zu ändern. Alle weiteren Funktionen lassen sich über das kleine Touchscreen-Display schnell und einfach ändern und anpassen.
Feedback aus der Praxis
- Die Stabilisierung profitiert von der besonderen Steifigkeit der Kohlefaser-Arme
- Mit diesem Gimbal lassen sich auch problemlos längere Brennweiten nutzen. Selbst ein 300mm Objektiv funktioniert mit ein wenig Post-Produktion wunderbar
- Der Einsatz einer mitgelieferten Objektivstütze stabilisiert zusätzlich und vermeidet Mikrowackler
- Durch die höhere Nutzlast bietet es sich auch dadurch an größere Objektive zu nutzen
- Kraftvolle und stärkere Motoren stabilisieren die Aufnahme ausgesprochen gut
- Das Smartphone als zusätzlicher Monitor ist Dank des eingebauten 1,4-Zoll-Displays nur noch ein Good-to-have und nicht zwingend nötig
- Knöpfe liegen angenehm weit auseinander und sind doch optimal erreichbar
- Durch automatische Kalibrierung kann man schnell zwischen einem leichten und schweren Setup wechseln
- Durch den abnehmbaren Akkugriff lässt sich der Gimbal sehr gut riggen
- Im Modus „Force Mobile“ lässt sich das Smartphone zur Gimbal-Fernsteuerung nutzen
- Außerdem kann der Gimbal mit einem Playstation-Controller verbunden werden, um die Aufnahme fernzusteuern
RavenEye Bild-Funkübertragung
Durch das RavenEye-Modul wird ein HDMI-Signal der Kamera auf einen externen Monitor oder das Smartphone übertragen. Das RavenEye lässt sich ganz einfach unter der Baseplate befestigen. Es hat einen integrierten Akku, kann aber auch via USB-C-Kabel an den Gimbal angeschlossen werden
Die Verbindung wird über WLAN hergestellt. Man bekommt eine vollwertige 1080p Bildvorschau mit einer Latenz von 60ms (Angaben laut Hersteller). Bildübertragung kann bis zu 100 m funktionieren, wenn eine einwandfreie Verbindung sichergestellt ist. Der interne Akku des RavenEye hält laut DJI 3,5 h und benötigt 2,5 h zum laden. Das geschiet entweder über den Gimbal oder über einen USB-Anschluss. Somit kann auch jeder Smartphone-Ladestecker dafür verwendet werden.
Objekttracking Active Track 3.0
Die Active-Track-3.0-Funktion ist sehr einfach zu handhaben und funktioniert ausgesprochen gut. Dazu ziehst du auf dem Smartphone Display ein Kästchen um das zu trackende Objekt und der Gimbal folgt zuverlässig. Doch auch über das 1,4-Zoll-Farbdisplay kann getrackt werden. Dein Smartphone ist nicht mal zwingend nötig.
Technische Daten: DJI RS2
Betriebsleistung |
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Getestete Zuladung |
bis ca. 4,5 kg |
max. steuerbare Drehgeschwindigkeit |
Schwenken: 360°/s |
mechanischer Endpunktbereich |
Schwenkachsensteuerung: 360° kontinuierliche Drehung |
Mechanische und elektrische Eigenschaften |
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Betriebsfrequenz |
2,4000 – 2,4835 GHz |
Strahlungsleistung |
<8 dBm |
Betriebstemperatur |
-20 °C bis +45 °C |
Gewicht |
Gimbal: ca. 960 g (ohne Schnellwechselplatten und Kameramontageplatte) |
Gimbal-Abmessungen |
Gefaltet: 260 x 265 x 70 mm (ohne BG30-Griff) |
Zubehör |
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Zubehöranschlüsse |
RSA/NATO-Anschlüsse |
Akku |
Modell: BG30 – 1.950 mAh – 15,4V |
Anschlüsse |
Bluetooth 5.0; USB-C |
Mobilgerät-Systemanforderungen für Assistant Software |
iOS 11 oder höher |
Verfügbare Sprachen für den Touchscreen |
Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch, Portugiesisch (Brasilien), Russisch, Chinesisch (vereinfacht & traditionell), Koreanisch, Japanisch, Thailändisch |
Fazit: DJI RS2
Schon das Vorgängermodell des RS2 lieferte eine sehr zufriedenstellende Leistung ab. Doch das DJI RS2 wurde mit zusätzlichen Funktionen und einem noch besseren Funktionalitätskonzept ausgestattet. Sowohl der Funktionsumfang, als auch die Stabilisierungsleistung überzeugen komplett. Anders als die Vorgängermodelle wirkt das DJI RS2 ausgereift und hat viele „Kinderkrankheiten“ entfernt. Die Kohlefaser-Arme sparen einiges an Gewicht. Insgesamt macht der RS2 einen wirklich hochwertigen Eindruck.
Um alle Vorteile dieses Modells zu nutzen empfiehlt sich die Variante Combo mit RavenEye-Bildübertragungsmodul und einem zusätzlichen Fokusmotor. Letztendlich ist der DJI RS2 ein genialer Einhand-Gimbal mit starken Ambitionen, um in professionellen Produktionen eingesetzt zu werden.