Die Leidenschaft besondere und außergewöhnliche Momente einzufangen findet man nicht nur in der Fotografie, sondern auch im Film, bzw. der Videografie. Da hier besonders der bewegte Moment zählt ist die Vielfalt an Kamerastativen nochmal gefühlt größer als in der Fotografie. Doch was für Gimbal, Slider oder Videostative gibt es und wie setzt du sie auch wirklich richtig ein? Wir schauen uns gemeinsam genauer an was dich und deine Kreativität unterstützt und welche Gimbal, Stative oder Zubehör sich auch wirklich lohnt!
- Alle Blogbeiträge zu diesem Thema
- Videostative: Optimal für Videographen
- Vor- & Nachteile: Stativen, Rigs & Gimbal
- Was sollte vor dem Kauf eines Stativs beachtet werden?
- Vor- und Nachteile der Stativmaterialien
- Carbonstativ oder Aluminiumstativ?
- Lieber ein günstiges Stativ, als ein teures Stativ?
- Passt jede Kamera auf jedes Stativ?
- Videostative: Auf einen Blick
Alle Blogbeiträge zu diesem Thema
Natürlich beschäftigen wir uns nicht nur mit allgemeinen Themen zu Video und Film, sondern schauen uns die Stative, Gimbal, Slider, Schulterstative oder auch Videostative genauer an. Alle weiteren Informationen findest du in unseren Vergleichstabellen oder auch in allen einzelnen Blogartikeln:
Videostative: Optimal für Videographen
Für einen Filmemacher, Kameramann, Videographen oder auch Content Creator ist erstmal die Kamera ein unerlässliches Werkzeug. Doch für die besten Ergebnisse gibt es viele unterschiedliche Hilfsmittel, die sich gewinnbringend in deiner Produktion einsetzen lassen. Bewegungen werden kontrollierter, Effekte lassen sich aus der Hand gefilmt kaum kopieren und die Möglichkeiten werden größer.
Die Kreativität wird durch Silder, Stative oder Gimbal manchmal erst möglich richtig umgesetzt zu werden!
Für Videoaufnahmen müssen auch Bewegungen gleichmäßig und wackelfrei möglich sein. Bei bewegten Aufnahmen werden ganz unterschiedliche Emotionen und Stile gewünscht, die dem Zuschauer vermittelt werden. Daher gibt es auch hier diverse Stative, die besondere Stärken und Einsatzorte besitzen, um die richtigen Kameraaufnahmen zu machen.
Ein Videostativ dient entgegen eines Fotostativs auch zur Stabilisierung von Bewegungen während einer Aufnahme.
Aber werden wir nun etwas konkreter! Was für Stative gibt es? Was ist ein Gimbal? Wie wird ein Slider eingesetzt? Und warum macht es überhaupt Sinn sich mit diesen Themen zu beschäftigen? All diese Fragen klären wir in diesem Blog und versuchen einen möglichst umfangreichen Einblick zu geben!
Videostativ
Neben den statischen Positionen, die ein Fotostativ beherrschen muss, wird ein Videostativ auch unter Bewegung eingesetzt. Schwenk- und Neigebewegungen belasten das Stativ in ganz neuen Situationen.
Schwenk- und Neigebewegungen sind Bewegungen vertikal und horizontal händisch ausgeführt.
Neben den meist doppelrohrigen Beinkonstruktionen, wird ein spezieller Videostativkopf eingesetzt.
Steadycam
Filmaufnahmen werden erst durch Bewegung wirklich dynamisch und spannend. Die Steadycam oder auch Glidecam und Flycam genannt, ist ein Stativsystem, um verwacklungsfreie Video- und Filmaufnahmen zu produzieren, die auf den Zuschauer wirken, als würde die Kamera durch die Szene schweben.
Es ermöglicht dem Kameramann Bewegungsfreiheit und Mobilität, ohne die Aufnahme unterbrechen zu müssen.
Gimbal
Bei einem Gimbal handelt es sich um eine kardanische Aufhängung, die im Gegensatz zur manuellen Steadycam, die Bewegungen durch technische Hilfsmittel erkennt und in sekundenbruchteilen ausgleicht.
Nicht nur bei Drohnen, sondern auch bei den klassischen Kamerasystemen ist das Gimbal auf dem Vormarsch.
Kameraslider
Die Kamera bewegt sich mit Hilfe eines Kameraschlittens über eine Schiene, um damit gleichmäßige und gleitende Kameraaufnahmen zu machen. Durch die Bewegung der Kamera entsteht eine dynamische Bildwirkung.
Es bietet eine günstige Alternative zu einem Dolly, der groß und sperrig ist.
Schulterstativ
Entgegen der manuellen Steadycam oder einem automatischen Gimbal, ist das Schulterstativ nur dazu da die Kamera zu beruhigen. Es ist deutlich schwerer damit ruhige Aufnahmen zu machen, was allerdings einen sehr besonderen Stil mit sich bringt.
Dieser ist vor allem in Reportagen oder Action-Szenen beliebt.
Vor- & Nachteile: Stativen, Rigs & Gimbal
Besonders im Film ist die richtige Technik eine absolute Bereicherung für deine Aufnahmen. In der Fotografie geht es in den meisten Situationen um die Stabilisierung eines einzigen besonderen Moments. Belichtungsreihen oder fotografierte Timelapse bieten dahingehend zwar auch eine Ausnahme, aber bleibt es im Grunde so: Steht die Kamera fest und still wird das Foto besonders gut.
Im Film ist die Herangehensweise etwas anders. Hier geht es nicht um einen einzigen Moment der Perfektion, sondern es wird eine Sequenz mit einer bestimmten kreativen Idee eingefangen. Auch hier zählt es, wenn die Kamera still hält und Schwenk-, sowie Neigebewegungen sauber und ruhig ausgeführt werden können.
Noch paktativer werden die Stärken von Videostativen, Rigs, Gimbal oder weiterem Zubehör, wenn der Fokus auf Bewegung und dem Transport einer gewissen Bildsprache liegt. Die ganze Palette an Stativen, Rigs oder Gimbal erfüllen ihre ganz speziellen Zwecke. Bewegungen sehen schwebend aus bei einem Gimbal. Schnelle, schwebende, aber auch dynamische Bewegungen bietet die eine Steadycam. Das Schulterstativ sorgt für eine perfekte Kamerakontrolle und sehr harte und dynamische Bewegungen. Aber auch das klassische Kamerastativ trägt mit dem richtigen Stativkopf schwere Kamera-Setups ohne Probleme und sorgt für die richtige und gewünschte Qualität der Aufnahmen.
Doch wo liegen die Nachteile? Natürlich gibt es diese auch und sollten nicht vergessen werden. Stative, Slider, Gimbal, etc. kosten heute nicht mehr viel und jeder kann sie sich leisten. Das heißt allerdings nicht, dass man trotzdem einiges an Übung braucht, um die perfekten Aufnahmen zu machen. Wie überall sind die Skills, die man sich erarbeitet erst dem Endergebnis entsprechend. Daher gilt eins besonders: Nicht ausruhen, sondern üben, filmen und probieren!
Vorteile
- Stabilität – Schwere Setups werden handlicher und lassen sich kontrollieren.
- Mobil – Schwebende Aufnahmen und ein größerer Bewegungsradius werden möglich.
- Kreativ nutzbar – Übergänge, Bewegungen oder Einstellungen werden durch das Equipment erst möglich.
- Gesundheitsfördernd – Entlastung von Rücken und Armen des Kameramanns.
- Qualität – Hast du Technik und Skills werden die Aufnahmen noch besser.
Nachteile
- Zeitfaktor – Einrichten, sowie Umbau der Technik kostet Zeit.
- Kostenfaktor – Auch wenn die Stative nicht mehr so teuer sind kosten sie Geld.
- Einsatz – Es gibt nicht das eine Stativ oder Gimbal, der alles kann und abdeckt.
Was sollte vor dem Kauf eines Stativs beachtet werden?
Stabilisierungshilfen für Foto-, aber ganz besonders für Filmkameras benötigen besondere Voraussetzungen. Ein entspannter Kameramann, sowie eine gezielte Aufnahme sind die Gundvoraussetzung für einen erfolgreichen Dreh. Doch ist die Auswahl groß und gar nicht so einfach zu durchschauen. Wir schauen uns an welche grundlegenden Fakten vor einem Kauf beachtet werden sollten, um einfache Fehler zu vermeiden.
Traglast
Ein grundlegender Fehler eines unerfahrenen Camera Operators ist es die Traglast zu überschreiben, bzw. zu weit auszureizen. Natürlich ist es ein Referenzwert, den man sich bei der Anschaffung genauer anschauen muss, allerdings kommt es darüber auch auf die Gewichtsverteilung oder die Größe der Kamera an.
Außerdem sollte die maximale vom Hersteller vorgegebene Traglast nicht überschritten werden, bestenfalls nicht einmal voll ausgereizt werden. Hat ein Gimbal beispielsweise eine ausgewiesene Traglast von 3 kg, würde ich selbst sogar nur bis ca. 1,5 / 2 kg planen, auch wenn es in Ausnahmesituationen mehr sein kann. Denn nicht nur die Kamera und das Objektiv müssen stabilisiert werden. Lichter, Mikrofone, Funkstrecken oder anderes zusätzliche Equipment kommen schnell mal an die Kamera dran.
Die halbe Traglast ist ein guter Ausgangswert, um das Equipment zusammenzustellen.
Oft ist es auch ein Bequemlichkeitsfaktor, da man bei größeren Gimbal andere Griffe und Haltemöglichkeiten besitzt, die das gesamte Kamera-Setup einfacher tragen lassen.
Material & Gewicht
Material und Gewicht sind einerseits für den Transport und die Handhabung wichtig, andererseits ist es schnell ein Kostenfaktor. Oft ist das Equipment nicht am gleichen Ort, sondern wird transportiert. Besonders in diesen Fällen ist ein leichtes Material und geringes Gewicht wünschenswert. Doch umso leichter ein Stativ ist, umso hochpreisiger kann es dann auch werden.
Aluminium und Carbon sind aktuell die häufigsten Materialien, die für Stative, Gimbal oder Rigs eingesetzt werden. Carbon ist sehr leicht und stabil, dafür aber verhältnismäßig teuer. Aluminium ist der Allrounder zu einem günstigen Preis und für Fans des Außergewöhnlichen gibt es vereinzelt Holzstative, die aber mehr der Dekoration und dem Style dienen.
Aluminium-Stativ: Allrounder
Es ist wahrscheinlich das am meisten genutzte Stativmaterial der letzten Jahrzehnte. Die Vorteile liegen auf der Hand – es ist leicht und preiswert. Die Festigkeit und Steifigkeit ist gegeben und dadurch bestens für Kamerastative geeignet. Dementsprechend ist die mögliche Belastung von Aluminiumstativen sehr hoch, Schwingungen werden gut gedämpft und trotzdem sind sie noch sehr kompakt, was dem Handling zugute kommt.
Doch besonders in den letzten Jahren erobern Carbonstative immer weiter den Markt und laufen der Variante aus Aluminium den Rang Stück für Stück ab. Dank des preislichen Vorsprungs bleiben Aluminiumstative allerdings nach wie vor die am meisten verkaufte Variante.
Carbonstativ: Höchstleistung
Mit fortschreitender Entwicklung und technischen innovationen hat sich Carbon auch im breiten Markt immer weiter durchgesetzt und einen gewissen Marktanteil erkämpft. Waren es vor ein paar Jahren nur Spezialteile aus Carbon zu einem utopischen Preis, so ist es heute bezahlbar und in vielen Segmenten eingesetztn.
Im Gegensatz zu Aluminium besitzt Carbon eine noch größere Steifigkeit und überzeugt bei einem geringeren Gewicht mit einer höheren Steifigkeit. Die Performance beim Dreh oder in Extremsituationen ist durch Carbon gestiegen.
Steifigkeit ist die Unterdrückung von Schwingungen und Vibrationen.
Neben der verbesserten Statik ist Carbon auch deutlich weniger von heißen oder kalten Temperaturen beeinflusst. Auch hier befinden wir uns wieder im Bereich der Extremsituationen. Daher lassen sich Dank Carbon auch Aufnahmen in weniger geschützten Umgebungen (Outdoor) problemlos machen.
Holzstativ: Eyecatcher
Vergleichen wir Carbon, Aluminium und Holz handelt es sich hierbei nicht um eine echte und ständige Alternative zu den beiden anderen Materialien. Es ist mehr der Style und vielleicht sogar nur ein Dekoelement der Kameraarbeit. Holzstative sind sehr stabil und besitzen eine gute Schingungsdämpfung, allerdings haben sie auch ein vergleichsweise hohes Gewicht und ein deutlich größeres Packmaß.
Trotzdem haben Holzstative eine sehr angenehme Haptik und bieten einen ganz anderen Wohlfühlfaktor während der Kameraarbeit. Sie sind nicht wirklich häufig zu finden, aber besitzen eine kleine und eingeschworene Fangemeinde.
Vor- und Nachteile der Stativmaterialien
Aluminium-Stativ
- Geringes Gewicht
- Top Preis/Leistung
- Robust
- Carbon unterlegen
Carbonstativ
- Sehr geringes Gewicht
- Schwingungsarm
- Angenehme Haptik
- Hoher Preis
Holzstativ
- Sehr stabil
- Sehr schwingungsarm
- Hohes Gewicht
- Großes Packmaß
Packmaß
Neben dem Gewicht ist natürlich auch das Packmaß eines Stativs relevant. Besonders für ein mobiles Kamerateam bietet es sich an, dass ein Stativ nicht zu sperrig ist. Gleiches gilt natürlich auch für einen Slider, Kamera-Rig oder Gimbal. Ein intelligenter Klappmechanismus, sowie eine Tragetasche sind dazu immer gerne aus Foto- oder Videographensicht gesehen.
Tipp: Transporttaschen sind bei vielen Markenherstellern schon bei einem Kauf mit dabei. Sollte diese aber trotzdem mal fehlen gibt es diverse externe Hersteller, die passende Transporttaschen anbieten.
Oft unterwegs möchte man nicht immer schweres und sperriges Equipment mitschleppen, egal ob Stativ, Slider oder Gimbal. Viel mehr sollte es platzsparend in einer Transporttasche* oder in/an einem Kamerarucksack* verstaut werden, um es zu gegebenem Zeitpunkt schnell griffbereit zu haben.
Vorsicht: Bei der Auswahl einer Tasche auf die Innenmaße achten und sich nicht nur an den Außenmaßen orientieren!
Stativkopf
Nicht nur das Stativ oder der Slider sind entscheidend für die perfekte Funktion. Für unterschiedliche Anwendungsbereiche gibt es für dich unterschiedliche Stativköpfe. Auch hier gilt erneut: Jeder Stativkopf hat seine Vor- und Nachteile. Überlege dir vorher welche Art von Kopf für dich der Richtige ist.
Daraus resultierend lassen sich nicht nur Stative fertig kombiniert mit einem Kopf kaufen, sondern individuell miteinander kombinieren. Besonders im professionellen Bereich haben Foto- und Videographen oft mehr als eine Kamera, ein Stativ oder einen Stativkopf. Für die perfekten Aufnahmen stellen sie sich ihr Equipment optimal zusammen.
In der Fotografie ist der Kugelkopf besonders oft gesehen. Daneben gibt es 2-Wege- bzw. 3-Wege-Neiger, die sich etwas stabiler handhaben lassen. Der Videobereich hingegen wird dominiert von der Variante Fluidkopf. Diese Fluidneiger gibt es in diverse, Größen, Preis- und Leistungsklassen.
Schnellwechselplatte
Die Schnellwechselplatte ist die Schnittstelle zwischen Stativkopf und Kamera. Befestigt wird sie direkt an der Unterseite der Kamera und wird durch einen Schnellverschluss, sowie meist einer Feststellschraube mit dem Stativkopf verbunden. Qualität erkennt man meist, wenn die Schnellwechselplatte aus Metall und nicht aus Plastik ist.
Plastik kann bei Druck nachgeben, Metall bleibt stabil.
Ein unschönes Problem ist zudem, dass viele Stativhersteller ihr eigenes System mitbringen und nur wenige untereinander kompatibel sind. So heißt es bei der Nutzung eines Stativs eines anderen Herstellers – Stativplatte abschrauben, neue Platte anschrauben, Kamera aufsetzen. Das kann zeitaufwendig und umständlich sein, weshalb man oft eher bei seinem bekannten System bleibt.
Gerade mit der sehr hochwertigen Videofunktion der DSLRs kommen neue Stative – Slider, Steadycam, Schulterstativ, Videostativ – zum Equipment dazu. Somit reicht ein Kopf nicht mehr aus. Jeder Hersteller möchte natürlich „unter seinen Produkten“ bleiben, doch für den Fotografen, bzw. Kameramann ist das nicht immer der beste Weg.
Ein Schnellwechselsystem verbindet mehrere Produkte miteinander und eröffnet so ein schnelles stativübergreifendes Arbeiten.
Die Lösung für dieses Problem liegt allerdings bereit. Es handelt sich um ein standardisiertes Schnellwechsel-System aus der Schweiz: Arca Swiss*. Inzwischen ist es schon gut verbreitet und gerade im Videobereich überall zu finden. Dadurch spart man sich das ständige Wechseln der Stativplatte, wenn man das Stativ wechselt. Eine absolut sinnvolle Vorgehensweise!
Carbonstativ oder Aluminiumstativ?
Die Frage ist abhängig von Einsatz, Budget und Anforderungen. Gundsätzlich ist ein Carbonstativ in Sachen Steifigkeit und Robustheit dem Aluminiumstativ überlegen. Es besitzt ein geringes Gewicht und lässt sich damit auch wunderbar transportieren. Doch einen Haken gibt es natürlich immer..
Carbon ist stabiler im Halt der Kamera, aber auch stabiler im Preis!
Der Preis für Stative aus Carbon sind noch ein ganzes Stück höher, als die Preise für ein Aluminiumstativ. Mit Sicherheit wird es in Zukunft immer bessere und günstigere Stative geben, allerdings wird immer ein gewisser Unterschied zwischen beiden Materialien bleiben.
Mit Carbon bekommst du mehr Leistung, mit Aluminium bekommst du ein zuverlässiges Stativ zu einem geringeren Preis. Welche Wahl du letztendlich triffst kann dir leider nicht komplett abgenommen werden. Für mehr Informationen zum Thema Stativmaterial schau am Besten in unseren Beitrag: Material des Stativs: Ab zum umfassenden Blogbeitrag!
Lieber ein günstiges Stativ, als ein teures Stativ?
Bevor man sich für das Stativ seiner Wahl entscheidet stellt man sich unweigerlich die Frage nach dem Preis. Lieber ein günstiges Stativ? Oder hält die Qualität wirklich besser? Kaufe ich ein Stativ für 80 Euro oder investiere ich lieber etwas mehr und gebe 200 Euro dafür aus?
LowBudget reicht zum Reinschnuppern, aber nicht für professionelle Arbeit.
Zuerst sollte man einen Unterschied sehen zwischen sehr günstigen, günstigen und hochpreisigen Stativen. Wenn du die Wahl aus Plastik für 40 Euro, Aluminium für 80 Euro und Carbon für 200 Euro hast sollte man Plastik in den meisten Fällen vermeiden. Es kann seinen Zweck erfüllen, kommt aber gerade bei der Haltbarkeit schnell an seine Grenzen. Ein paar mal aufgebaut und abgebaut, schon lösen sich Teile oder Ecken brechen ab.
Günstig bedeutet oftmals doppelt Kaufen, da ein günstiger Preis auch einfacheres Material und schwächere Verbindungsstellen (Schrauben, Lager) mit sich bringt.
Bei Aluminium und Carbon ist die Frage dann schon etwas kniffeliger. Hier können beide Materialien liefern was versprochen wird. Stabilität, Qualität und Haltbarkeit. Doch der Leistungsumfang ist von einem Carbonstativ oftmals größer. Es ist leichter, mit einer größeren Steifigkeit oder auch Arbeitshöhe.
Wie du siehst ist diese Frage nicht leicht zu beantworten. Versuche dir vor dem Kauf klar zu machen wie oft du das Stativ einsetzt, bist du professioneller unterwegs oder ist es ein reines Hobby? Brauchst du ein kleines Stativ für Produktfotos in der eigenen Wohnung, bist du Influencer und benötigst eine ganz andere Flexibilität oder planst du anspruchsvolle Touren durch die Natur?
Hochpreisige Stative bieten hingegen ein besonders gutes Zusammenspiel zwischen Dynamik, Gewicht, Stabilität, Flexibilität, Balance und dem Material. Zudem handelt es sich bei einem Kamerastativ um eine Anschaffung, die bestenfalls einige Jahre verwendung findet.
Gunsätzlich sehe ich es in jeder Nische ähnlich: Ob Dreibeinstativ, Schulterstativ, Gimbal, Steadycam, Videostativ, etc. Überall gilt das Prinzip: Günstig zum Einstieg kann ok sein. Es bietet die Möglichkeit, um in eine Produktionsrichtung zu schnuppern und eine neue Technik kennenzulernen. Doch möchte man professioneller und häufiger damit arbeiten sollte eventuell über eine größere, aber nachhaltigere Investition in ein gutes Stativ nachgedacht werden.
Passt jede Kamera auf jedes Stativ?
Inzwischen sind die Stativadapter und Anschlüsse für digitale Spiegelreflexkameras und Kompaktkameras genormt. Daher passen im regelfall alle gebräuchlichen Kameras auf jedes gebräuchliche Stativ. Das Stativgewinde befindet sich bei Kameras an der Unterseite. Aus historischen Gründen handelt es sich um kein metisches ISO-Gewinde (z.B. M5 oder M6), sondern um ein handelsübliches Zoll-Gewinde basierend auf der Norm UNC (United Coarse Thread Series), auch amerikanisches Einheits-Grobgewinde genannt.
Die 1/4″ Gewinde sind in so ziemlich jeder Kompaktkamera verbaut.
Die 3/8″ Gewinde findet man bei größeren Vollformat- oder Filmkameras.
Bei den Anschlüssen handelt es sich meist um 1/4″ oder 3/8″ Gewinde. Adapter von 1/4 Zoll auf 3/8 Zoll* und umgekehrt, machen die Arbeit komplett flexibel. Kleine, bzw. Kompaktkameras sind meist mit dem kleineren 1/4″ Gewinde ausgestattet. Das 3/8″ Gewinde kommt neben Vollformatkameras, auch bei professionellen Stativen, Neigern, Köpfen, usw. zum Einsatz.
Videostative: Auf einen Blick
- Erst durch ein Videostativ, Gimbal, Slider oder Schulterstativ lassen sich manche Effekte umsetzen.
- Mit Hilfe eines Stativs kann eine Kamera bis an seine Leistungsgrenzen gebracht und voll ausgenutzt werden.
- Inteligente Stabilisierung und besonders auch Entlastung des Kameramanns durch Stative.
- Moderne Modelle bieten eine sehr große Flexibilität und sind auch bei Wind und Wetter einsetzbar.
- Gute Qualität wird immer kleiner und kompakter. Trotzdem muss auch die Kompatibilität mit dem Kamerasystem geachtet werden.